Donnerstag, 15. November 2012

Microsoft SharePoint Conference 2012 - SPC12 - Review Tag 3

Dank der Veranstaltung mit Bon Jovi am Vorabend konnte man sich beim Frühstück des dritten Veranstaltungstag an der kleinsten Schlange seit Veranstaltungsbeginn anstellen. Unter 100 Meter Schlange und die Hälfte der Tische ist unbesetzt - da wurde die Party sicher bei so Manchem über Bon Jovi hinaus gestreckt. Entsprechend dankbar waren John Ross und Randy Drisgill, die mit ihrer Branding Session den Anfang des Tages machen durften, dass der Saal fast voll besetzt war. Die SharePoint Branding Experten zeigten auf eine verständliche Weise, wie das neue Feature "Design Manager" den Umfang der Gestaltungsmöglichkeiten erweitert. Es wurde klar, dass sich durch den Design Manager gerade die Möglichkeiten für "mittelschwere Anpassungen" erweitert wurden. Kleine Anpassungen am Layout können nach wie vor durch das Webdesign in den Seiteneinstellungen durchgeführt werden. Das ist die einzige Möglichkeit, Anpassungen am Design der SharePoint Foundation vorzunehmen. Hat man hingegen einen SharePoint Server im Einsatz und das Feature "Veröffentlichungsinfrastruktur" aktiviert, kann auch ein Designer mit geringer SharePoint Erfahrung das Branding anpassen - es muss lediglich in HTML gearbeitet werden und keine Masterpages mehr angepasst. Das funktioniert dann auch in einem Tool der Wahl und muss nicht mehr mit dem SharePoint Designer getan werden. Damit die SharePoint-Placeholder von einem Designer auch in der HTML platziert werden können, bietet der Design Manager eine Snippet-Gallerie, in der HTML-Codes für Navigation und Suche hinterlegt sind.

Sterling Crockett hat eindrucksvoll verschiedene Möglichkeiten gezeigt, den Seitenaufruf von SharePoint 2013 zu beschleunigen. Neben Optimierten Code für SharePoint spart "Script On Demand" ( SOD ) Ladezeit, indem Skript- Verweise erst und nur bei tatsächlichem Einsatz aufgerufen werden. Javasktipt-Dateien machen einen großen Teil der Datenmenge beim Seitenaufruf aus und daher kann mit SOD einiges an Ladezeit gespart werden, aber leider nicht in der OnPremise Version von SharePoint. Das Content Delivery Network ( CDN ) ist eine zweite Möglichkeit, Ladezeit zu sparen indem immer wieder benötigte Blob-Inhalte auf mehrere Standorte verteilt werden und immer von nächstgelegenem Standort abgerufen werden. CDN spart so Ladezeit insbesondere bei Internet-Auftritten, hat jedoch die Einschränkung, das SharePoint keine CSS Dateien und Image Dateien in das CDN auslagert. Das letzte gezeigte Feature, Minimal Download Strategy ( MDS ), hat bei Demonstration tatsächlich für Applaus gesorgt. Dieses Feature kann auf Site Collection Ebene aktiviert werden und verbessert die Ladezeit drastisch. Der statische Rahmen einer SharePoint Seite wird nicht mehr neu geladen, sobald das Feature aktiviert ist, sondern nur die Inhalte, die sich geändert haben. Ist das Feature aktiviert, erzielt man direkt einen deutlichen Performance-Gewinn. Es gibt allerdings einige Einschränken, so darf zum Beispiel kein Inline-CSS oder Inline-Javaskript in den Inhalten vorhanden sein.

Nach der Session über Performance Management war die Latte für Bill Bear hoch gelegt, der in der folgenden Session "High Availability Solutions" mit SharePoint 2013 präsentiert hat. Geschuldet der
Tatsache, dass es hier kaum Neuerungen auf der SharePoint Plattform gibt, konnte Bill Bear nicht an den "Aha-Effekt" seines Vorgängers anknüpfen. Die einzige Neuerung, die dann auch geschätzte
90% der Session gezeigt wurde, war das neue SQL-Feature "AlwaysOn". Leider keine Neuerung von SharePoint...

Knowledge Lake hatte auch die Gelegenheit, uns die neuen Produkte für die SharePoint 2013 Plattform vorzustellen. Chris Caplinger und Hao Zai haben "13 Ways to make SharePoint rock!" gezeigt. Knowledge Lake sagt ja von sich, die "SharePoint ECM Company" zu sein und Unterstützt das Capturing von Daten durch Scannlösungen und die "Connect"-Produkte, die Desktop und Outlook mit SharePoint verbinden. Eine Datenintegration in Fremdsystemen wird durch das Produkt "Unify" angeboten und "Imaging" sorgt für Auto-Indizierung und benutzerfreundliches Delivery der Daten aus der SharePoint Suche an den Benutzer. Die "13 Wege", zum Beispiel "Use the Termstore" oder "Syncing and SkyDrive Pro" wurden von den Speakern durch gezielten Einsatz der Produkte verbessert. Hinter dem Weg "Add Mobile Content" hat sich dann auch die neuste Neuerung von Knowledge Lake versteckt - eine App, die ein Mobiltelefon mit SharePoint verbindet. Anstatt eines Scanners kann man so die Kamera vom Endgerät verwenden, um Inhalte zu digitalisieren. Ein konsequenter Schritt.

Eine Session über Lizenzierung konnten wir leider nicht besuchen, jedoch scheint sich die Lizenzierung von SharePoint in einigen Punkten geändert zu haben. Eine extra Lizenz "for Internet Sites" scheint es nicht mehr zu geben, was wohl dazu führen wird, dass es endlich mehr Internetauftritten auf SharePoint Basis geben wird. Es ist 2013 auch Möglich, die User Cals, also ob "Enterprise" oder "Standard", direkt an einem User Account festzumachen. Ein User, der keinen Enterprise CAL zugewiesen bekommen hat, sieht dann anstatt eines Excel Webparts den Hinweis, dass seine Lizenz nicht ausreicht. Hier lohnt sich also ein tieferer Blick auf die Materie.

SAP war auf der Konferenz übrigens auch mit einem Stand vertreten und hat das neue DUET Enterprise 2.5 sowie den Netweaver Access Gateway vorgestellt. DUET integriert sich in SharePoint 2013 ja schon mit einer eigenen Seitenvorlage und arbeit auch mit dem neuen SharePoint Online zusammen. Trotzdem wird es wohl auf nicht absehbare Zeit maximal bei einem Hyprid- Szenario bestehende aus SharePoint Online und SAP OnPremise bleiben, DUET schafft den Sprung in die Cloud wohl nicht zur Gänze. Meine Frage, ob auch ein DUET Enterprise für SAP Business By Design vorgesehen ist, sorgte erst für Verwirrung und wurde dann verneint - schade eigentlich.

Der vierte Tag der Konferenz ist eigentlich nur ein halber, denn nach der Mittagspause ist die Konferenz beendet. Für einige von uns geht es dann auch unmittelbar zurück in die Heimat. Für die
Kollegen jedoch nicht ohne einen Besuch bei der Sponsorenparty, die durch den überraschenden Auftritt von Pamela Anderson sich sicher nicht vor den vergangenen Abendveranstaltungen verstecken muss.
Wie gut es wirklich war sieht man morgen beim Frühstück!

Beste Grüße,

Andreas

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